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Bittet man Hundebesitzer um einen Tipp für ein erfüllendes Hundespiel so bekommt man oft angeblich todsichere Angaben.

Probiert man dies dann mit dem eigenen Hund so merkt man oft, dass diese ihm entweder nicht gefallen oder gar sein Verhalten in eine unerwünschte Richtung lenken. Rassebedingte grundsätzliche Anlagen können durch gezieltes Spiel gemildert oder gefördert werden. Was einen Bordercollie fördert und Freude bereitet langweilt einen Mastino. Was einem schüchternem Hund Selbstvertrauen bringt, kann bei einem dominanten Hund Probleme verursachen. Können Beutespiele bei einem unsicheren Hund das Selbstbewusstsein stärken so festigen sie unter Umständen bei einem Jagdhund das Jagdverhalten welches in einer Gesellschaft, in der Jäger eine Minderheit darstellen, Jagdhunderassen aber in Mode sind, oft unerwünschte Folgen haben kann.

Will man sich darüber im Klaren werden welche Spiele dem eigenen Hund gefallen und fördern sollte man sich zunächst einmal das Rasse- und Individualtemperament des Hundes ansehen. Hinzu kommen körperliche Einschränkungen und individuelle Verhaltensweisen welche man lenken möchte.

Nicht jeder Hund ist für jedes Spiel geeignet. Besondere Vorsicht ist bei älteren Hunden mit Gelenkbeschwerden, kurznasigen Hunden, besonders schweren Hunden oder bei starker Hitze mit sportlichen Lauf- und Ausdauerspielen geboten. Auch Hunde mit langen, empfindlichen Wirbelsäulen – wie Dackel – sollte man körperlich nicht überbeanspruchen

Gleiches gilt für den Winter mit rheumatischen Hunden was zudem durch ausrutschen die Verletzungsgefahr erhöhen kann.

Ebenso verbieten Operationen und fortgeschrittene Trächtigkeiten das körperlich anspruchsvolle Spielen. Für eine angemessene Zeit hier sollte man auf Spiele ausweichen welche den Hund eher geistig beanspruchen.

Anbei einige Rassegruppen und deren bevorzugte Spielarten.

Herdenschutzhunde und molossoiden Hunde:

Herdenschutzhunde sind keine geborenen Spieler. Am ehesten kann man sie durch leichte Kopfarbeit und Sozialisierungsspiele zum Spielen anregen. Unterlassen werden sollte alles was der Hund als Rangprobe auffassen könnte. Zerr-, Kraft – und Wettspiele sollten nach festen Regeln gespielt werden die durch den Besitzer initiiert und beendet werden. Molosser lieben oft Raufspiele mit anderen Hunden worauf aber besonderes Augenmerk auf Beißhemmung und Kontrollierbarkeit des Hundes geachtet werden sollte.

 

 

Laufhunde und Vorstehhunde:

Hier sollte Wert auf Nasen und Fährtenarbeit gelegt werden. Sollten diese Hunde nicht jagdlich geführt werden empfiehlt es sich den Hunden spielerisch beizubringen, dass jagdlicher Erfolg nur an der Seite des Herrchens zu erlangen ist.

Dies kann dadurch stattfinden, dass entweder regelrechte Fährtenarbeit mit Ihnen betrieben wird – unabhängig von Spaziergängen, dass man dem Hund beibringt, dass Anzeigen von Wild belohnt wird und nicht die Hatz.

Der Hund bekäme beim Verharren, wenn er Wild sieht beispielsweise ein Leckerchen. Später wird dies in eine variable Belohnung umgeändert.

Es kann aber auch bedeuten, dass man eigenständigen Hunden beibringt, dass Jagderfolg nur an der Seite von Frauchen möglich ist. Beispielsweise indem man vorher die Strecke präpariert und Leckerliverstecke anlegt.

Da es diese Verstecke natürlicherweise nicht gibt und jeder eigenständige Jagdversuch unterbunden wird, lernt der und schnell, dass Jagderfolg nur möglich ist, wenn er eng bei seiner Besitzerin bleibt, dem einzigen Wesen welches diese Beute entdecken kann.

Apportierhunden (Retriever u.ä.) kann man das Apportieren abseits von Spaziergängen gezielt ermöglichen um strikt zwischen Arbeit und Freizeit zu trennen.

 

Schlittenhunde:

Sie lieben jede Art körperlicher Beschäftigung und man kann mit ihnen vom Lauf – über Zugtraining bis hin zum Agility, alles machen was körperlich fordert. Mit anderen Hunden lieben sie oft Laufspiele oder Transportspiele.

 

Hütehunde, Schäferhunde, Wachhunde:

Nahezu jede Art körperlicher und geistiger Beschäftigung welche den Schutztrieb oder Territorialinstinkt nicht über Gebühr fordert. Sie lieben oft Jagd-, Hüte- und Treibspiele mit anderen Hunden

 

Begleithunde:

Jede Art von Partnertraining wie Versteckspiele, Agility, Dogdance, Frisbee, Joggen, ....

 

Windhunde:

Lauf- und Hetzspiele, auch mit anderen Hunden

 

Kleinhunde:

Denk- und Geschicklichkeitsspiele

© David Brimm - Fotolia.com

 

Bei all diesen groben Richtlinien sollte man jedoch das Individualtemperament des Hundes nicht aus den Augen lassen. Schüchterne Hunde können durch Erfolgserlebnisse selbstbewusster werden. Selbstbewusste Hunde sollte man durch das Spiel an feste Regeln gewöhnen.

 

Anbei einige Spielanregungen:

Such- und Versteckspiele:

Hier kann man dem Hund die Nasenarbeit beibringen indem man ihn von einer Person außer Sicht zurückhalten lässt (fortgeschrittene Hunde können selbstständig am Platz bleiben) und in jeden dritten oder vierten Fußabdruck ein Leckerli legt, später vergrößern sich die Abstände, bis der Hund der Fährte alleine folgt.

Gleiches kann man mit einer Blumenspritze und Wasser oder bei Hunden die schwerer motivierbar sind, mit einer Blumenspritze und der Flüssigkeit aus einem Glas Wiener Würstchen machen.

Ebenso ist es möglich das Lieblingsspielzeug des Hundes zunächst unter seiner Sicht zu verstecken und die Abstände immer größer wählen, bis er den Versteckvorgang nicht mehr beobachten kann.

 

Denk- und Geschicklichkeitsspiele

Hier kann man Spiele im Sinne des klassischen Hütchenspieles mit den Hunden durchführen indem man Leckerlis unter Förmchen versteckt und diese mischt oder Leckerlis unter Hindernissen verstecken welche die Hunde umgehen müssen. Ebenso kann man den Hunden beibringen unerreichbare Gegenstände an Seilen zu sich zu ziehen. Das Balancieren von Leckerlis auf der Nasenspitze, Balancieren über Baumstämme oder unbekannte Untergründe, oder springen durch einen Reifen, bei fortgeschrittenen Hunden sogar durch papierbespannte Reifen, Dogdance, Kunststücke wie „ toter Hund, Rolle, Männchen machen, Bellen und schweigen auf Kommando oder sich schämen “ Sprung durch die Arme des Besitzers, ...

 

Bring - und Apportierspiele

Das klassische Apportieren oder Transportaufträge beim Spaziergang ....

 

Kontakt und Raufspiele

Mit anderen Hunden oder mit Gegenständen ( Tauziehen nur bei ausgewachsenen Hunden ). Wichtig ist es das Spiel selbst zu initiieren und zu beenden.

 

Lauf – und Springspiele

Hier können Hunde untereinander sich jagen, der Hund am Rad oder neben dem Jogger laufen, Agility, Frisbee, Springen über Hindernisse oder Schwimmen.

 

Letztendlich sei noch abschließend das gesamte Programm der Hundesportvereine zu nennen welche vielfältige, artgerechte und in der Regel preiswerte Beschäftigung für Hunde anbieten.

Grundsätzlich ist jedes Spiel mit jedem Hund möglich, wenn er dafür Freude empfindet und dies seine Gesundheit zulässt. Die hier genannten Beispiele sind lediglich als Anregung oder grobe Richtlinie zu sehen.

 

 Text: Andreas Noll / Lengerich

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