Jeder Hund durchläuft im Laufe seines Lebens verschiedene Entwicklungsphasen. Je nach Autor unterscheiden sich die Angaben, werden Unterphasen erstellt oder mehrere Unterphasen zu einer einzigen zusammengefasst.
Ich persönlich habe mich für folgendes verbreitetes Modell entschieden, da meiner Meinung nach eine feinere Unterteilung dem Leben gerechter wird als zu grobe Pauschalisierung.
1. - 2. Woche = vegetative Phase.
Der Welpe nimmt seine Umwelt überwiegend durch Berührungs-, Wärme- und Geruchsreize wahr. Sein Aktionsradius beschränkt sich auf die - ein " U " um ihn bildende Mutter. Entfernt man diese versucht der Welpe umgehend den Körperkontakt wieder herzustellen.
2. - 4.Woche = Übergangsphase
Die Augen öffnen sich und der Welpe nimmt vermehrt mit seiner Umwelt Kontakt auf. Er verlässt sogar kurz die Wurfkiste.
4. - 8. Woche = Prägungsphase
Hier nimmt der Welpe bewusst seine Umwelt wahr, lernt seine Sozialpartner kennen. Hier entscheidet sich sein späteres Verhältnis zu Artgenossen, Menschen, Katzen usw. Liegen hier Defizite, etwa durch isolierte Aufzucht vor, kann man diese später kaum noch aufarbeiten.
8. - 16. Woche = Sozialisierungsphase
Während dieser Phase lernt der Welpe die Grundlagen des Zusammenlebens im Familienverband. Er lernt durch Erziehung richtiges Sozialverhalten. Was der Welpe hier lernt wird ihn sein ganzes weiteres Leben lang begleiten.
3. - 5. Monat = Rangordnungsphase
Der Welpe sucht seinen Rang im Umgang mit seinen Sozialpartnern. Entscheidend ist hier die psychische nicht die physische Stärke. Hier werden die Weichen für eine erfolgreiche Eingliederung in den Familienverband gestellt.
ab dem 5. Monat = Rudelordnungsphase
Hier werden Wolfswelpen unter dem strengen Regime des Leitwolfes Ihren Aufgaben zugeführt. Hier ist der ideale Zeitpunkt die bis dahin eher locker gehaltene Erziehung in eine konsequente aber dennoch faire und hundgerechte Erziehung umzuwandeln.
Text: Andreas Noll / Lengerich